Modegeschichte des 17. Jahrhunderts
Mode im Wandel- nicht nur ein Thema der Gegenwart. Ein Blick auf die Vergangenheit zeigt, wie schnelllebig Trends und Strömungen sein können. Das Exotische fremder Kulturen, royale Einflüsse und zeitgenössische Notwendigkeit diktierten das Geschehen in frühen Jahrhunderten. Vom Königshof über Zweckmäßigkeit in Kriegszeiten bis zum schwierigen Auseinanderdriften von Damen- und Herrenmode zeigte sich das 17. Jahrhundert besonders wechselhaft und setzte zugleich wichtige Impulse für weitere Entwicklungen.
Spanische Überbleibsel
Der Beginn des Jahrhunderts war vom Kampf gegen Luthers Reformation geprägt und ging mit dem modischen Versuch, sich von der Renaissance abzugrenzen, einher. Spanische Einflüsse, die bereits Teile des Vorjahrhunderts bestimmt hatten, diktierten nun endgültig das Geschehen. Frommer und eleganter sollte es werden, und so entwickelte sich die Schaube zu einem halblangen Mantel, der von Frauen und Männern getragen wurde. Die Kopfbedeckung Barett schrumpfte, während Halskrause und Stehkragen eine prominentere Rolle einnahmen. Ursprünglich für beide Geschlechter angedacht, setzte sich das Korsett schließlich in der Damenmode durch, wo die Mäntel kürzer, aber stets zumindest rückenbedeckend ausfielen. Zugleich hielt der Reifrock Einzug. In der Herrenmode setzten sich das Wams, eine spitz zusammenlaufende Jackenart mit im Laufe der Zeit wachsender Halskrause, sowie die bis zum halben Oberschenkel reichende Heerpauke durch. Anfangs noch recht farbenfroh, wurde Schwarz schließlich zur Modefarbe für beide Geschlechter.
Zweckmäßigkeit im Dreißigjährigen Krieg
Von 1618 bis 1648 bestimmte der Dreißigjährige Krieg das Geschehen in Europa. An modische Eskapaden war natürlich nicht zu denken, und so sorgte die Zweckmäßigkeit für etwaige Änderungen. Kriegstauglich und praktisch ging die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts zu Ende. Entsprechend entwickelte sich der Degen in der Herrenmode zu mehr als”nur“ einem Accessoires. Soldaten, aber auch gebildete Herren, trugen Uniformrock und Lederkoller, Lederstiefel mit Spitzen und Sporen, dazu ein mit Federn geschmückter Filzhut. Auch in der Damenmode reduzierte sich der Aufwand deutlich. Über dem faltigen Kleid trug Frau ein Leibchen mit engen Ärmeln, begleitet von deutlich kleiner gewordener Halskrause oder Spitzenkragen sowie einer Kopfbedeckung, die jener der Männer stark ähnelte.
Damenmode oder Herrenmode?
Etwa zehn Jahre nach Kriegsende setzte die nächste modische Revolution ein, und diese betraf zunächst vor allem die Herrenmode. Die Rheingrafenhose, eine Art Hosenrock aus Leinen oder Seide, wurde von langen, mit Spitzen verzierten und teils sichtbaren Unterhosen begleitet. Eigentlich der Damenwelt zugeschrieben, sorgte diese Strömung zunächst für Spott und Hohn, fand dennoch immer mehr Anhänger. Das Wams blieb erhalten, wurde jedoch kürzer und vom Kasack, einem mittellangen Mantel, begleitet. Schlichter, freizügiger, weiblicher: Bodenlange Röcke trafen auf versteifte Mieder und weite Ausschnitte, teils sogar schulterfrei. Gegen Ende des Jahrhunderts entwickelte sich schließlich das Manteau, eine Art Robe, zum Nonplusultra. Wie auch der enganliegende Justaucorps beim Mann, sollte sich dieser modische Trend bis ins folgende Jahrhundert ziehen.
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